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Filialkirche St. Bartholomäus Thüngfeld

Dem Heiligen Bartholomäus geweiht

Am 24. August, am Fest des hl. Bartholomäus, wird das Patrozinium der Filialkirche Thüngfeld gefeiert. Die Thüngfelder Kirche geht in ihrem heutigen Bestand im wesentlichen auf den Erweiterungsbau von 1823/24 zurück. Nur die Sakristei innen und der Turm sind erhaltene Gebäudeteile der (ursprünglichen) Kirche vor 1823. " Wer die Kirche gebaut hat man keine Nachricht " , schreibt schon Pfarrer Werner 1669. Einen Hinweis geben vielleicht die Wappen: Thüngfeld und Schaumburg auf den Schlußsteinen im Kreuzgewölbe der Sakristei.

Ferner nennt die Errichtungsurkunde der Frühmesse in der Kirche des hl. Bartholomäus zu Thüngfeld, die eine Filiale von Burghaslach genannt wird, das Jahr 1456, und die heute noch erhaltene kleine Glocke trägt die Inschrift 1436.

Thüngfelder Kirchengeschichte

Nach einem Burghaslacher Pfarregister hat Thüngfeld, Elsendorf und Heuchelheim noch 1535 an den Pfarrer von Burghaslach Gebühren bezahlt. Im Streit zwischen dem würzburgischen Amt Schlüsselfeld und dem Pfarrer von Burghaslach um ein Pfarrlehen in Thüngfeld begründet der Pfarrer von Burghaslach (um 1700) sein Recht damit, dass „noch ad 1541‘ Thüngfeld zur Pfarrei Haslach gehörte, und in einem Brief des Pfarrers von Schlüsselfeld an den Pfarrer von Burghaslach in der gleichen Sache steht zu lesen, dass das Pfarrlehen „totaliter der Frühmesse incor­poriert“, die Frühmesse aber nach 1541 der Pfarrei einverbleibt wurde.

Thüngfeld hat sich wie auch Elsendorf in den Wirren der Reformation von Burghasl­ach, das etwa 1530 die evangelische Lehre angenommen hatte, getrennt und wurde der katholisch gebliebenen Pfarrei Schlüsselfeld einverleibt. Dies dürfte, wenn es überhaupt möglich ist eine Jahreszahl anzugeben, zwischen 1530 und 1565 geschehen sein; denn bereits am 15. 12. 1565 wenden sich die beiden Gemeinden Elsendorf und Thüngfeld in einem Brief an den Bischof von Würzburg mit der Bitte um einen eigenen Priester, weil sie mit der Betreuung durch den Pfarrer zu Schlüsselfeld nicht zufrieden sind. Am 20. 10. 1536 hat der Würzburger General­vikar Johann von Guttenberg die Frühmesse von Elsendorf an den Pfarrer von Schlüsselfeld, Sebastian Genshals übertragen.

„Der letzte catholische Pfarrer zu Haslach zog nach Schlüsselfeld und man ver­mutet, dass derselbe viele Documenta mit dahin genommen habe.“ Diese Notiz aus dem Casteller Archiv deckt sich in etwa mit der heute noch bekannten Nachricht, wonach der letzte katholische Pfarrer von Burghaslach mit der Geldkasse in seine Filiale Thüngfeld flüchtete und im heutigen Haus Schmuck, Thüngfeld Nr.48, (als Pfarrhaus) wohnte.

Dagegen findet sich im Pfarrlehensbuch von Burghaslach (um 1615) die Bemer­kung: „Der letzte papistische Priester, der hier gewesen ist, hat Herr Thomas geheißen, welcher, nachdem er hier hinweggekommen, nach Ingolstadt kommen, von dannen nach Burgebrach, allda er gestorben.“

Sicher also ist, dass Thüngfeld 1565 von Schlüssefeld aus betreut wurde. In den Matrikelbüchern der Pfarrei, die mit dem Jahr 1595 beginnen, wird Thüngfeld ab 1595 bis heute geführt.

Die Bezeichnung „ Pfarre“ bzw.,, Quasipfarre“ Thüngfeld, wie auch im Stadtbuch (um 1595) zu lesen ist, findet sich nicht nur für Thüngfeld, sondern auch für Elsen­dorf und andere Orte, die vor der Reformation zur Pfarrei Burghaslach gehörten. Eine Burghaslacher Pfarrbeschreibung geht ausdrücklich auf diese Bezeichnung ein.

Danach haben sich die Pfarrer von Burghaslach bis zur Reformation „ Decanus“, nach der Reformation aber „Pfarrer“ oder „ Oberpfarrer“ genannt. „Vor der Refor­mation war die Pfarrei Burghaslach ein sehr ansehnliches Decanat, so zur Würz­burger Diözese gehörte. Die Vorsteher ein oder der anderen Filialkirche waren eigentlich blose Capläne von der Hauptparochie.“ Diesen „ Caplänen oder Pfar­rern“ wird Nachlässigkeit vorgeworfen, da sie „sowohl in den älteren als neueren Zeiten vieles in den Filialen verschlafen, den Eingriff der Benachbarten nicht gehörig begegnet“ sind. "Der Mangel der Subordination und die gewöhnlichen Leidenschaften dieser Capläne oder Pfarrer, wovon die Acta trauriges und zum Teil recht abominables Zeugnis geben, waren lediglich die Ursach.“

Baugeschichte

Die Kirche zu Thüngfeld geht in ihrem heutigen Bestand im wesentlichen auf den Erweiterungsbau von 1823/24 zurück. Nur die Sakristei (innen) und der Turm (außen) sind erhaltene Gebäudeteile der (ursprünglichen) Kirche vor 1823.,, Wer die Kirche gebaut, hat man keine Nachricht, schreibt schon Pfarrer Werner 1669. Einen Hinweis geben vielleicht die Wappen: Thünfeld und Schaumburg auf den Schlußsteinen im Kreuzgewölbe der Sakristei. Diese 2 Wappen weisen in die 2.Hälfte des 15. Jh. Christoph von Tunfeld war verheiratet mit Margareta von Schaumburg, einer Tochter des Adam von Schaumburg, der als Amtmann zu Burgebrach i. J. 1518 in Walsdorf starb.

Ferner nennt die Errichtungsurkunde der Frühmesse in der Kirche des hl. Bartho­lomäus zu Thüngfeld, die eine Filiale von Burghaslach genannt wird, das Jahr 1456, und die heute noch erhaltene kleine Glocke trägt die Inschrift 1436.

Am 13. Januar 1619 beschreibt Pfarrer Klein mit genauer Maßangabe den Chor der alten Kirche mit gotischem Gewölbe unter dem Turm, der niedrig, eng und dunkel, keinen Einblick zum Altar zulässt. Er macht Veränderungsvorschläge und bittet Würzburg ein „Kommissario soll alles beim nächsten Kapitel besichtigen.‘ Eine Rekonstruktion des Chores ergibt etwa die Größe der heute noch erhaltenen Turmhalle in der Pfarrkirche. Dieses Gewölbe des Chorraumes wurde 1823 einge­schlagen und in der heutigen Form errichtet.

Im folgenden Jahrhundert wurden fast in jedem Jahrzehnt Reparaturen an der Kirche durchgeführt. Pfarrer Herbert berichtet 1735: „Das Thüngfelder Gottes­haus ist am Dachstuhl und an der Decke in der Kirche sehr baufällig.“ Der Oberamtmann und der Amtskeller von Schlüsselfeld drängen auf Neubau.

In den Jahren 1823/24 erfolgte der Neubau. Der Grund des schnellen Handelns war auch die bevorstehende große Reparatur an der Pfarrkirche, die 1821 durch Blitz­schlag schwer beschädigt worden war. Man wollte zuvorkommen. Die neue Kirche wurde erweitert, verlängert und erhöht das Chorgewölbe wurde eingeschlagen, der Chorbogen aufgebrochen und die Nische für den Ölberg an der Sakristeiwand angebracht. Unter dem Kirchendach befinden sich am Turm noch die Dachansätze von der alten Kirche (Mauerreste). 1824 waren die Bauarbeiten vollendet. Der gesamte Innenraum entstand in den Jahren 1823/24.

Das Deckengemälde „Tod des hl. Bartholomäus“, dazu Petrus und Paulus, malte Sperlich aus Würzburg 1904, Vom gleichem Maler wurde 1904 auch das Deckengemälde in der Marienkapelle gefertigt. Die Gemälde sind von geringer Qualität. Hochaltar, Kanzlei, Seitenaltäre und Beichtstühle wurden 1825 aus der niedergelegten Antoniuskirche auf dem Lauberberg bei Sterpersdorf erworben.

Ausstattung

Innenansicht

Der Hochaltar ist ein breiter, schwerwirkender spätbarocker Viersäulenbau mit Muscheldekorationen, Säulen und Lisenen über Eck gestellt (aus der Mitte des 18. Jh.). Postamt und Gebälk sind verkröpft; über dem Tabernakel in einer Nische, unter faltenreichem Baldachin, dessen Stofffülle von Engelköpfen gerafft wird, die Statue des hl. Bartholomäus (Kirchenpatron). Darüber die Hl. Dreifaltigkeit und Krönung Mariä zwischen Wolken und Strahlenglorie mit Engelköpfen. Zu beiden Seiten des Tabernakels: Michael und Raffael, der hl. Joseph und Nepomuk. Die Flanken bilden Voluten mit sitzenden Engeln. Der Drehtabernakel wurde 1905 beseitigt (Hasselbrunner, Würzburg). Der gesamte Altar wirkt ein wenig unruhig.

Linker Seitenaltar

Glatter Viersäulenaufbau aus der 2. Hälfte des 18. Jh. In der Mittelnische unter Baldachin barocke Pieta, im Aufzug Gemälde der lmmaculata.

Rechter Seitenaltar

Zweisäulenaufbau mit spiralig gedrehten Säulen und ge­schwungenen Giebelsegmenten. Im Aufzug Rundbild der hl. Dreifaltigkeit. Figur des hI. Antonius (1904).

Kanzel

Elegante Rokokokanzel aus der Antoniuskirche vom Lauberberg (um 1770) hat reiche Muschelwerkdekorationen mit den sitzenden und schreibenden 4 Evan­gelisten; dazu die Symbolfiguren der Evangelisten: am Schalldeckel das Wappen des Fürstbischofs Adalbert Friedrich von Seinsheim.

Fünfzehn Kreuzwegstationen
(1839 erworben) aus der 2. Hälfte des 18. Jh.

Barocker Taufstein
Kelchförmig mit klassizistischen Schnitzereien, 1717 gefertigt.

Über der Sakristeitür
Barocker Kruzificus

Ölberg

Spätbarock (Engel ergänzt), stammt aus dem Kloster Jlmbach;

ebenso die Kreuzigungsgruppe im Friedhof (1803).

 

Glocken

  1. Stahlglocke aus dem Jahr 1923: 1310 kg; Ton: f‘
  2. Zwölf-Uhr Glocke: 550 kg; Ton b‘, Spitzbogenfries und lnschriftfries (Minuskeln), Inschrift: „Maria virgo virginum intercede pro nobis ad dnm“
  3. Elf-Uhr Glocke: 375 kg; Ton c‘, Spitzbogenfries und Schriftfries (gotische MinuskeIn); Inschrift: ‚Campana fusa est in honore sanctae Mariae virginis, anno Domini MCCCCXXXVI.“
    Älteste Glocke, 1436 gegossen.