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Die Liturgie und deren Symbolik an den Kar- und Ostertagen in unserer Pfarrgemeinde

Die Feier der Kar- und Ostertage ist angefüllt mit einer Vielzahl von symbolischen Handlungen und Zeichen, die uns das Heilgeheimnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi näherbringen können. Dies gelingt jedoch nur dann, wenn diese Zeichen auch weitgehend verstanden werden. Die folgenden Ausführungen sollen uns deshalb helfen, die Inhalte zu verstehen und so die Liturgie der Heiligen Woche bewusst mitfeiern zu können.

Die Karwoche

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche (auch Stille oder Heilige Woche). „Kar“ stammt vom althochdeutschen Wort "chara" oder "kara" und bedeutet klagen, Kummer, trauern. Sie ist dem Gedächtnis des Leidens Christi gewidmet und stellt die Kernzeit der österlichen Passions-zeit und somit für uns Christen die wichtigste Woche des Kirchenjahres dar. Die Karwoche bildet den Übergang von der Fastenzeit, welche mit dem Gründonnerstag endet, zum Osterfest. Das Ende der Karwoche ist der Karsamstag.

Der Gründonnerstag

erinnert an den Tag des Abendmahls vor dem Todestag Jesu.

Es ist denkbar, dass durch die an diesem Tag früher üblichen grünen Messgewänder dieser Name entstanden ist. Im Mittelalter wurden die Sünder in der Fastenzeit vom Gottesdienst aus-geschlossen und mussten Buße tun. Erst am Donnerstag vor Ostern durften sie wieder in die Kirche eintreten und als Zeichen der Vergebung ihrer Sünden schmückten sie sich mit jungem Grün. Grün könnte auf den althochdeutschen Begriff "grunen" (greinen, weinen) zurückgehen. Vom grün abgeleitet ist es heute in vielen christlichen Familien an Gründonnerstag üblich, grünes Gemüse zu essen. Die Abendmahlsfeier eröffnet die 3 Österlichen Tage vom Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn. Im Evangelium erfahren wir, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht. Füße waschen war früher Sklavenarbeit! Jesus hat sich erniedrigt, so groß ist seine Liebe zu uns! Wir alle sollten ihm in seiner Nächstenliebe nachfolgen. Am Gründonnertag wird deshalb in Erinnerung an dieses Geschehen 12 Stellvertretern unserer Pfarrgemeinde – Junge und Alte, Männer und Frauen – die Fußwaschung vorgenommen. Nach der Eucharistiefeier wird das Allerheiligste an den Seitenaltar übertragen und der Altar leergeräumt (offener und leerer Tabernakel, schmuckloser Altar, kein Altartuch). Man fühlt, dass die kommenden 2 Tage der Trauer und Besinnung gewidmet sind. Auch die Orgel verstummt. Im stillen Gebet und einer anschließenden besonders gestalteten Betstunde gedenken wir der Todesangst Jesu am Ölberg. Die Kirchenglocken läuten zum letzten Mal beim Gloria und schweigen von da ab bis zum Gloria der Osternacht.

Der Karfreitag

Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung und des Todes Jesu Christi. Er wird als Fast- und Abstinenztag im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen.

Der Kreuzweg

In Erinnerung an den Kreuzweg Jesu beten wir um 9 Uhr die Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche. Auch die Kinder sind um 10.00 Uhr eingeladen, in geeigneter Form den Leidensweg Jesu mitzugehen.

Liturgie vom Hl. Karfreitag

Um 15.00 Uhr, zur Todesstunde Jesu, versammeln wir uns zum Gottesdienst (Karfreitags-Liturgie). Dabei stehen keine Blumen und Kerzen am Altar und die Lieder werden ohne Orgelbegleitung gesungen. Nach dem stillen Einzug wirft sich der Priester in Erinnerung an den Tod Jesu auf den Boden. Im Anschluss daran hören wir nach den Lesungen die Leidensgeschichte aus dem Johannesevangelium (in diesem Jahr gesungen). Es folgen die sog. „Großen“ Fürbitten zum Karfreitag. Bei der anschließenden Kreuzverehrung wird das Kreuz enthüllt und durch eine Kniebeuge durch alle Gläubigen verehrt. Diese beiden Hauptteile – Wortgottesdienst mit der Passion und Kreuzverehrung bilden den Mittelpunkt des Karfreitagsgottesdienstes. Danach schließt sich die Kommunionfeier an.

Das Heilige Grab

Im Anschluss an die Liturgie des Karfreitags ziehen wir in Gedächtnis der Grablegung Christi in Prozession nach Thüngfeld, wo in der Filialkirche das Heilige. Grab errichtet ist. Der Priester trägt hierbei das Allerheiligste in einer Monstranz aus Dornenkronen.

Pfarrgemeinde- und Kirchenräte halten mit den Gläubigen Ehrenwache am Heiligen Grab bis zur Andacht am Abend, bei der die letzten Worte Jesu betrachtet werden.

Das Ratschen

Unsere Ministranten ziehen am Karfreitag und Karsamstag jeweils am Morgen, am Mittag und am Abend mit kleinen Handratschen oder großen Standratschen durch unsere Pfarrei Schlüsselfeld und kündigen an Stelle der Glocken die Gebetszeiten an.

Der Karsamstag

ist der Tag der Grabesruhe. An diesem Tag finden keine Messfeiern statt! Das Heilige. Grab in Thüngfeld kann während des Tages besucht werden.

Ostern

Die Christen erwarten nächtlich wachend die Auferstehung des Herrn und feiern diese in heiligen Zeichen.

Feier der Osternacht

Die Liturgie der Osternacht besteht aus vier Teilen: Luzernar (Lichtfeier), Wortgottesdienst, Taufe bzw. Tauferneuerung, Eucharistiefeier.

Lichtfeier

Vor dem Hauptportal der Kirche wird das Osterfeuer entzündet und gesegnet. Das Feuer ist schon im Altertum den Menschen und Göttern heilig gewesen. Das Urfeuer war die Sonne. Bereits in heidnischer Zeit wurden Frühlingsfeuer entzündet, denn man versuchte so, die Sonne magisch auf die Erde herab zu ziehen. Unser heutiges christliches Osterfeuer stammt also vom heidnischen Frühlingsfeuer. Die Bedeutung des Osterfeuers wurde auf Gott übertragen. Die Entzündung des Osterfeuers ist in der Osternacht ein zentrales Ereignis für die Christen, denn die neue Osterkerze wird daran entzündet! Anschließend folgt die Prozession in die unbeleuchtete Kirche: Der Priester ruft dreimal „Lumen Christi“ (= "Christus, das Licht") während er mit der Osterkerze zum Altar schreitet. Die Gemeinde antwortet darauf „Deo gratias“ (= Dank sei Gott). Dabei wird das Licht der Osterkerze an die Gläubigen weitergereicht und die Kirche erhellt sich dadurch feierlich. Es folgt das Exsultet (= Osterlob auf die Osterkerze, die als Sinnbild des auferstandenen Christus gilt).

Wortgottesdienst

Danach folgt der Wortgottesdienst der Osternacht. Dieser unterscheidet sich vom „normalen“ Wortgottesdienst durch seine vielen Lesungen. Hier folgen wir der Tradition, nach der sich die Christen während der ganzen Nacht die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen erzählten (Schöpfung, Durchzug durch das Rote Meer usw.). Diese Erzählung gipfelt im Evangelium von der Auferstehung Christi und der damit verbundenen Vollendung des göttlichen Heilswerkes an uns Menschen.

Taufe oder Tauferneuerung

Durch die Auferstehung Christi können auch wir durch die Taufe zu neuem Leben auferstehen. Daher stellt das Osterfest den ureigensten Tauftermin der Kirche dar. Unabhängig ob Täuflinge anwesend sind oder nicht, folgt die Allerheiligenlitanei (Fürsprache) und dann die Segnung des Taufwassers. Sind Täuflinge anwesend, wird nun die Taufe gespendet. Danach erneuert die ganze Gemeinde ihr Taufversprechen.

Nach der anschließenden Eucharistiefeier werden noch die Speisen (Eier, Brot, Butter, Schinken usw.) gesegnet.

Autor: gp Gestaltung: tm - 2005