Das II. Vatikanische Konzil brachte für die Pfarrei Schlüsselfeld tiefgreifende Veränderungen mit sich. Das gesamte von einer Konzentration auf das kirchliche Amt geprägte Kirchenbild erfuhr eine Umstrukturierung dahingehend, daß fortan alle Gläubigen gefordert sind, tatkräftig am Gemeindeleben in den verschiedensten Bereichen mitzuwirken. Vor allem in der Liturgie, dem sozialen Bereich sowie in den verschiedenen Räten und Gremien wird diese Reform sehr deutlich.
In diesem Zusammenhang muß auch die Neugestaltung des Altarraumes in der Pfarrkirche 1994 unter Pfarrer Otto Münkemer gesehen werden. Bereits die Vorgänger Geistlicher Rat Konrad Seeberger und Pfarrer Gerhard Secknus suchten nach Möglichkeiten, in den relativ beengten räumlichen Verhältnissen der Pfarrkirche einen den heutigen Grundsätzen entsprechenden Weg zu finden und einen Zelebrationsaltar einrichten zu lassen. Die Lösung erforderte verschiedene Veränderungen im Chorraum, um großzügig Platz zu schaffen für einen aus roten Mainsandstein gefertigten Zelebrationsaltar sowie einen Ambo aus dem gleichen Material.
An den Seiten des Altars befinden sich insgesamt vier Medaillons. Die Vorderseite ist mit dem Kreuz geschmückt und birgt das Reliquiengrab, in das bei der Altarweihe Reliquien der frühchristlichen Märtyrer Faustus und Amanda beigesetzt wurden. An den Seiten sind einmal fünf Brote und zwei Fische (Neues Testament) und gegenüber der Krug mit dem Brot (Altes Testament) dargestellt. Diese beiden Darstellungen wer-den verbunden durch das rückseitige Medaillon, das die Aufschrift trägt: "Seht das Lamm Gottes" - ein Zitat des Kirchenpatrons, der an der Schwelle vom Alten Testament zum Neuen Testament steht. Der Ambo wird geziert von den pfingstlichen Feuerzungen.
Am 30. Oktober 1994 wurde der Altar durch den damaligen Diözesanadministrator der Erzdiözese Bamberg, Weihbischof Werner Radspieler, feierlich konsekriert.
Im Rahmen der Neugestaltung des Altarraumes wurden auch die erst 1967 errichteten Seitenaltäre aus Stein durch eine Marien- sowie eine Dreifaltigkeitssäule ersetzt. Sämtliche Figuren, der Hochaltar einschließlich des Prunktabernakels, die elektrischen Anlagen, der Fußboden sowie die sonstige Innenausstattung wurden restauriert bzw. erneuert.